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Intelligenz als wohl dämlichstes Abgrenzungskriterium wo gibt! Jeder hat Stärken und Schwächen

Streber, Dummkopf… die Liste ist endlos. Und es ist mir auch fast egal, ob solche Worte ausgesprochen oder gedacht werden.

Letzteres ist schlimm genug! Das Hirn des Denkers hört nämlich mit und ist einfach entsetzt das Arme! Warum dein Gehirn entsetzt ist, wenn du wen anderes verachtest?

Ganz einfach, dein Gehirn liebt lernen!

„deine gedanken formen dich.“

Ja, dein Gehirn! Deins! Von Natur aus! Babys und Kleinkinder sind beinahe schon lernsüchtig, zumindest lernen sie so ziemlich jeden Moment ihres Wachseins und gieren danach mehr und mehr zu lernen. Irgendwann werden sie nicht mehr genug stimuliert oder gezwungen andere Dinge zu lernen, als sie gerade Lust drauf haben, dann schläft das Gehirn ein. Es fällt manchmal in jahrzehntelangen, tiefen Winterschlaf. Immer in der Hoffnung, dass irgendwann nochmal die Sonne am Lernhorizont scheint und es endlich wieder mit Begeisterung lernen darf.

Schade also das Intelligenz zu Beleidigungen missbraucht wird. Welche Chancen wir uns und unseren Familien damit abschneiden! Ja, mal abgesehen davon, dass es nicht schön ist, beleidigt oder sonst irgendwie betitelt zu werden. Es gibt wohl nichts leichtsinnigeres als selbst zu beleidigen und das Gegenüber in eine Schublade zu stecken!

Jeder Mensch, der uns begegnet ist ein potenzieller Lehrer und Schüler gleichzeitig. Und dabei ist völlig egal, ob es dem anderen bewusst ist. Jeder ist für sich selbst verantwortlich!

„Von jedem mitmenschen kannst du etwas lernen.“

Stempeln wir einen anderen Menschen als dumm ab, berauben wir uns selbst der Möglichkeit all die Dinge von ihm zu lernen, die er besser kann als wir. Gleichzeitig gibt es kaum einen effektiveren Weg, sein eigenes Wissen zu vertiefen, als es anderen zu versuchen beizubringen. Diese Möglichkeit entgeht uns ebenfalls, wenn wir dem anderen verschlossen gegenüber treten.

Vor allem aber liegt in der Begegnung mit einem Menschen, der uns weniger begabt vorkommt (völlig egal, ob er es wirklich ist), die Chance dankbar zu sein. Dankbar für unsere eigenen Fähigkeiten. Dankbar für die Menschen und Situationen, die aus uns gemacht haben, wer wir sind.

Ebenso wichtig ist das Gefühl der Demut. Fühlen wir uns unterlegen, ist es leichter einen gewissen Respekt aufzubringen. Sind wir gar von dem anderen abhängig oder sonst auf ihn angewiesen, ist es ein Kinderspiel, sich zu benehmen. Das kann jeder!

„Dumm ist nur derjenige, der sich der chance beraubt im umgang mit weniger begabten menschen geduld und ehrfurcht zu lernen.“

Aber freundlich und respektvoll zu bleiben, wenn jemand auf uns angewiesen ist, bei dem wir nichts entdecken, das uns nützlich erscheint? Das kann eine Herausforderung sein. Und genau die brauchen wir für unsere Persönlichkeitsentwicklung. Geduld mit jemand anderem zu haben. Sogar die Gedanken freundlich zu belassen, wenn jemand anderes sich in unseren Augen dämlich aufführt. Das ist wahre Demut und Charakterstärke!

Stempeln wir unser gegenüber als Streber ab, nun… der Begriff an sich haut uns selbst völlig aus der Bahn. Wie soll man etwas erreichen, wenn man nicht danach strebt?! Streberei an sich als etwas Lächerliches abzutun, von dem man sich distanziert führt dazu, dass man sich selbst einen riesigen Stein in seinen Weg legt. Wenn man jemandem begegnet, der in welchem Punkt auch immer, erfolgreicher ist als man selbst, warum nicht einfach mal fragen, wie die Person es macht.

Vorsicht! Manch ein „Streber“ ist so daran gewöhnt ausgenutzt und schief angeschaut zu werden, dass er erstmal davon ausgeht, dass du ihn eh wie alle anderen – aufgefressen durch Neid – verachtest. Du könntest also eine Abfuhr bekommen. Sei einfach weiterhin freundlich. Zielstrebige Menschen, die durch ihren Erfolg, ihre Zielstrebigkeit oder sogar beides so auffallen, dass sie von ihrer Umgebung danach betitelt werden, gibt’s nicht wie Sand am Meer.

Sei also dankbar. Dankbar, wenn du jemandem begegnest, dem du dich unterlegen fühlst. Du hast einen echten Diamanten gefunden! Aber pass auf! Wir tricksen uns manchmal selbst aus, ohne es zu merken: Wenn jemand Streber genannt wird, dann fällt häufiger ein Satz wie „Zielstrebigkeit an sich, find ich ja gut. Der so und so ist genauso erfolgreich, aber der benimmt sich noch normal. Aber XY-Streber ist doch echt gestört. Der redet mit keinem und zieht sich völlig zurück.“

Nett zu jemandem zu sein und offen dafür von ihm etwas gutes zu lernen, bedeutet ja nicht, sein Leben nachzuleben. Es kann dir also egal sein, wie „sozial-kompetent“ ein Lern-Freak ist. Selbst wenn er gemobbt wird. Es ist nicht nur asozial mit zu mobben oder still zu zu schauen und hässlich für den Betroffenen. Es hat fatale Folgen für dich! Du wirst dich kaum jemals trauen so richtig mit Überzeugung ein Ziel zu verwirklichen, wenn du die Angst davor Außenseiter zu sein, überhand nehmen lässt.

Und bevor sich jetzt irgendwer in Grund und Boden schämt, darum geht’s nicht! Mir ist klar, dass wir alle mal ausrutschen. Zumindest fällt mir in meinem inzwischen sehr großen Bekannten-, Freundes- und Familienkreis nicht eine Person ein, bei der ich nicht sicher bin, dass sie schonmal andere bewertet oder vielleicht auch beleidigt hat. Es geht mir darum, dass wir uns selbst dran erinnern, was für uns selbst und unsere Umwelt besser wäre, was jeder einzelne von uns an sich selbst heute, morgen und jeden kommenden Tag verbessern kann. Das ist ein erreichbares Ziel und ein guter Start! Das schaffen wir!

Achso und falls du noch nie in deinem Leben wen beleidigt oder gedemütigt hast, schreib bitte unbedingt wie du dieses hohe Niveau erreicht hast, ich und alle anderen Leser wollen es gerne von dir lernen!

 

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